KÖRPER : KULT(UR) : ATHLETIK : IDEAL
Transdisziplinäre Perspektiven auf athletische Körper zwischen Antike und Gegenwart
Am 25. und 26. September 2025 richten das Grazer Institut für Bewegungswissenschaften, Sport und Gesundheit und das Institut für Antike eine gemeinsame Tagung zur Herkunft und Wirkmächtigkeit antiker athletischer Körperbilder und mit ihnen zusammenhängenden Normvorstellungen aus.
Key Points
Termin | 25.09. und 26.09.2025 Beginn: 25.09., 9:00 Uhr |
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Ort | Aigner-Rollett-Allee 39, 8010 Graz SR 120.12 und HS 120.01 |
Organisation | Institut für Bewegungswissenschaften, Sport und Gesundheit (AB Bewegungs- und Sportpädagogik) Institut für Antike (FB Alte Geschichte und Epigraphik) |
Kooperation | Sektion Sportgeschichte der Österreichischen Sportwissenschaftlichen Gesellschaft Nikephoros - Zeitschrift für Sport und Kultur im Altertum |
Förderung | Universität Graz URBI-Dekanat (URBI-Science-Talk) Stadt Graz (Amt der Bürgermeisterin) Land Steiermark (Abteilung 12 Wirtschaft, Tourismus, Wissenschaft und Forschung) |

Inhaltliche Ausrichtung
Im Alltagsverständnis und der Populärwissenschaft ist das Bild der römisch-griechischen Antike eng an Körperlichkeit und Sport geknüpft und wird dabei als Archetyp oder auch als Gegenbild konstruiert. Der antike Sport ist folglich mitunter mannigfaltig durch moderne Ideologien und die neuzeitliche Sportentwicklung illusorisch besetzt. Während sich die (altertumswissenschaftliche) Forschung von ideologisierenden Interessen, einseitigen Kodifizierungen und typisierenden Funktionalisierungen emanzipiert hat und kritisch mit der Wissenschafts- und Mentalitätsgeschichte zum antiken Sport auseinandergesetzt hat, zeigen sich in anderen gesellschaftlichen Bereichen diese eigentlich überwundenen Konzepte bis heute besonders persistent. Rezeption umfasst dabei nicht die schlichte Übernahme präfigurierter Konzepte, sondern stets auch ein Mitschwingen handlungsleitender und moralisierender Ideologien zur Stiftung von Legitimation oder Nobilität.
Die Tagung zielt daher darauf, inter- und transdisziplinäre Perspektiven auf vergangene und heutige erinnerungskulturelle Dynamiken einzunehmen, bei denen der athletische Körper zum Dreh- und Angelpunkt wird. In fünf Schwerpunkten wird sich mit der antiken Körper- und Bewegungskultur in ihren vielfältigen kulturellen, religiösen, politischen und sozialen Bedeutungen beschäftigt. Dabei werden (vermeintlich) antike Reartikulationen in aktuellen Gesellschaftsfeldern und Wissenschaftsdisziplinen erarbeitet und reflektiert.
Letztlich werden auch einige besonders virulente Tagungsfragen im Rahmen eines begleitenden URBI-Science-Talks verhandelt, bei der in einer Podiumsdiskussion Wissenschaftler:innen mit einer breiteren Öffentlichkeit bzw. Praktiker:innen ins Gespräch kommen. Dafür werden ein:e Sportpädagog:in, ein:e Altertumswissenschaftler:in, ein:e Praktiker:in, ein:e Sportler:in mit Behinderung und zwei Studierende gemeinsam ein publikumsoffenes Podium bekleiden.
Organisation
AB Bewegungs- und Sportpädagogik
Institut für Bewegungswissenschaften, Sport und Gesundheit
M. Tarik Orliczek, Sebastian Ruin, Christoph Kreinbucher-Bekerle, Erika Kalleitner